Zwergkönig Volmar erbaut die Burg Volmarstein
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
{{Eine graue Burgruine steht im Abendsonnenglanz, Efeu webt, der immergrüne, um die Trümmer seinen Kranz.
Und die Sänger mit der Zither wandelt singend durch das Tor, die Gestalten kühner Ritter ruft er aus der Gruft hervor.
Und der Sage Wunderblüte flicht sich in des Liedes Strauß. Sonne, Efeu, Sang und Myrte Zaubern jung das alte Haus.|Ludwig Bechstein}}
Als der Zwergkönig Volmar mit seinem Zwergvolke einst am Ruhrstrom von den Menschen, die nach ihnen von Gott geschaffen wurden, geneckt, geärgert und beschimpft wurde, beschloß er, mit seinem Volke nach einem schön gelegenen, aussichtsreichen und menschenleeren Ort des Tales zu wandern und dort ein herrliches, großes Schloß zu bauen. Bei Nacht und Nebel verließ er heimlich die ihm so verhaßte, sonst so liebgewesene, schöne Gegend. Mit seinen nimmermüden Zwergenvolke, das sich nur auf seinen Pfiff zeigte, wanderte er
die Ruhr aufwärts. Als die goldene Sonne ihre erste Strahlen der Erde zusandte, erblickte er am Abhang des langen Höhenzuges einen mächtigen »Stein«. Beim näheren Besehen der Örtlichkeit fand er Gefallen daran, sich in dieser lieblichen Gegend des Ruhrtales anzusiedeln. Er gab daher seinem Zwergenvolke sofort Befehl, auf diesem schöngelegenen »Stein« (Felsen) ein mächtiges und schönes Schloß zu bauen. In wenigen Monden war das Prachtwerk bis in das kleinste hinein vollendet. Stolz und trotzig schaute die Burg mit ihren vielen Türmen und Türmchen in das Ruhrtal. Nach ihm (Volmar) und dem »Stein« (Felsen) erhielt diese Burg den Namen »Volmar-Stein«.
Anmerkungen
Die Burg wurde um 1100 als Vorposten der Kölner Erzbischöfe erbaut und wurde 1288 und 1324 von den Grafen von der Mark zerstört. Die später noch einmal befestigte Burg verfiel während des 15. Jahrhunderts. Sie erreichen die Burgruine, indem sie vor dem Eingang des »Burghotels Volmarstein« (Am Vorberg 12) linker Hand den ganzjährig geöffneten Durchgang benutzen. Zwergenkönig Volmar wurde der Sage nach auf Burg Hardenstein »geneckt« (siehe Sage 73).
Burg Volmarstein (WGS 84: 51.374383° 7.382367°)
Literaturnachweis
- Uralte Freiheit Volmarstein,73; Spohr (Burgen ...), 168
Hier finden Sie: Burg Volmarstein (51.374383° Breite, 7.382367° Länge)
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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.
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