Wie Hordel zu seinem Namen kam

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Malakowturm der Zeche Hannover; rechts und links führten die Bahnstrecken vorbei

Die Gegend, wo die heute zu Herne gehörenden Orte Röhlinghausen und Eickel an Hordel grenzten, nannten die Einheimischen bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts »Im Ordale«. Immer wenn in germanischer Zeit die Siedlungsrichter zu keinem Urteilsspruch kommen konnten, wurden dort Gottesurteile, die man »Ordal« nannte, vollzogen. Bei diesen Gottesurteilen trugen die Kontrahenten einen Zweikampf mit Schleuder und Keule aus. »Die Götter werden dem Gerechten zum Sieg verhelfen!«, war die vorherrschende Meinung. Von dem Wort »Ordal« soll sich der Name »Hordel« herleiten.

Soweit die Sage. Die Historie bietet weitere Erklärungsmöglichkeiten: Die Bauernschaft Hurlaon (Hordel) wird um das Jahr 890 im Abgabenverzeichnis der Benediktinerabtei (Essen-) Werden erstmalig erwähnt. Der Name »Hurlaon« soll auf eine wellige Landschaft hinweisen. Vielleicht aber ist der Name »Hordel« auch von dem ehemals im Ort gelegenen Bauerngut »Horle« abgeleitet.

Lehnsherren der zur Grafschaft Bochum gehörenden Siedlung waren von 1200 – 1226 die Grafen von Isenberg (siehe: »Das Ende des Grafen von Isenberg«) und anschließend die Grafen von der Mark. Zeche Hannover (*1856; †1973), deren gemauerter »Malakow«-Förderturm noch heute ein weithin sichtbares Wahrzeichen Hordels ist, liegt an der Hannoverstraße. Zusammen mit einigen weiteren vormals selbständigen Orten wurde Hordel 1926 nach Bochum eingemeindet.

Literaturnachweis

  • Grasreiner, 61-63




Weitere Sagen aus Bochum.



Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Bochumer Sagenbuch.
Verlag Pomp, 2004
ISBN 978-3893550678.




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