Troja in Xanten

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Datei:Xanten Arene4.jpg
Arena im archäologischen Park Xanten

Ähnlich steht es mit der seltsamen Mär von dem Ursprung der Franken, die zuerst bei Schrifstellern des 7. Jahrhunderts auftritt : nach dem Fall Trojas seien ein paar Helden, darunter ein Francus oder Francio, mit ihrem Gefolge durch viele Lande hin- und hergezogen, endlich nach Germanien gekommen, hätten sich am Rhein niedergelassen und dort ein neues Troja zu bauen unternommen, doch sei dies unvollendet geblieben. Das alles klingt wie eine plumpe Nachahmung Vergils, der in seiner »Äneis« den Römern und insbesondere dem julischen Kaiserhause einen Stammbaum bis zu dem frommen Trojanerhelden und Sohn einer Göttin erfand. Immerhin besagte dann diese fränkische Abstammungsgeschichte, dass die Franken ebenso alt und vornehm wie die Römer seien.

Nun hat es aber wirklich ein Troja am Rhein gegeben, die Colonia Trajana bei Xanten, die in der Sprache der römischen Provinz Trojana, später Troja genannt wurde. Der greifbare Kern jener Chronistenfabeln wäre also etwa, dass die Franken den römischen Waffenplatz am Niederrhein, die starke Feste, die ihrem Vordringen so lange widerstanden, in der Völkerwanderungszeit endlich in Besitz nahmen, dass sich fränkische Heerkönige oder Große dort niederließen und von dort aus weitere Eroberungszüge unternahmen.

In der Karolingerzeit kommt dann der Name Troja im Volke außer Gebrauch. Xanten tritt an seine Stelle, doch findet er sich bis ins 11. oder 12. Jahrhundert noch auf Münzen, in der Kirchensprache und Legende; im Loblied auf den heiligen Anno heißt es noch: Lüzzel-Troie.

Anmerkungen

Die Colonia (Ulpia) Traiana (CUT) war eine römische Stadt in unmittelbarer Nähe des heutigen Xanten. Die Colonia Ulpia Traiana wurde von Kaiser Marcus Ulpius Traianus gegründet und nach ihm benannt. Als Colonia gehörte sie zu den etwa 150 Städten im römischen Reich, die dieses höchste Stadtrecht besaßen und als »Abbilder Roms« galten. Ulpia Traiana war nach Claudia Ara Agrippinensium (dem heutigen Köln) und Augusta Treverorum (Trier) die drittgrößte römische Stadt nördlich der Alpen und ein Hauptort Germania Inferiors. Ihre öffentlichen Bauten repräsentieren den hohen Status der Stadt, die Zentrum für ein weites Umland bildete. http://de.wikipedia.org/wiki/Colonia_Ulpia_Traiana Heute bildet die ehemalige Colonia Ulpia Traiana den sehenswerten Archäologischen Park Xanten (APX) an der Wardter Straße. Der Archäologischen Park Xanten.ist ein Freilichtmuseum mit originalen und rekonstruierten römischen Bauten der Colonia Ulpia Traiana in Xanten. Dem Park ist das LVR - RömerMuseum Xanten angegliedert.

Archäologischer Park Xanten (ehemalige Römersiedlung Colonia Ulpia Traiana) (WGS 84: 51° 40' 09.78" 6° 26' 46.23")

Literaturnachweis

  • Paul Zaunert, Rheinland Sagen, Band 1, Jena 1924, S.10f.


Hier finden Sie: Archäologischer Park Xanten (51.669383° Breite, 6.446175° Länge)

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Diese Sage ist in den bisher erschienen Werken von Dirk Sondermann nicht enthalten. Von ihm erschienen die Bücher Ruhrsagen, Emschersagen, Bochumer Sagenbuch, Wattenscheider Sagenbuch und Hattinger Sagenbuch. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise.


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