Spuk am Wasserschloss Rocholz
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Nahe am Fluss Ennepe liegt seit über 500 Jahren der ehemalige Rittersitz Gut Rocholz. Man erreicht ihn, wenn man der Bundesstraße B7 aus in Richtung Hagen, wenn man dort, wo sich ein großes Einkaufszentrum und ein Autohaus gegenüberliegen, links in die Rocholzallee einbiegt. Die erste urkundliche Erwähnung des Hauses Rocholz datiert aus dem Jahr 1367. 1696 wurde das Herrenhaus gebaut, umgeben von einem Wassergraben und flaniert von mit schmiedeeisernen Wetterfahnen gekrönten Türmen. Eines der Turmzimmer ist mit vier künstlerisch wertvollen Glasfenstern geschmückt, die die vier Erdteile darstellen, mit denen das Kaufmannsgeschlecht Wuppermann, ehemalige Besitzer des Gutes, zu Beginn des 19. Jh. Handel trieb. Durch die rechteckige Anordnung der Wirtschaftsgebäude entstand ein großer Innenhof. In besonders hellen Nächten soll hier unter den hohen Kastanienbäumen eine männliche Gestalt umgehen, die den Kopf unter dem Arm trägt. Eine weitere Erscheinung will man in Vollmondnächten beobachtet haben. Ein fernes Wiehern und Schnauben kündigt den Spuk an. Dann erscheint in den Zweigen der alten Bäume ein Schimmel, auf dem geduckt ein Reiter sitzt. Dabei klappert es, als ob sie auf Pflastersteinen ritten. Beide Erscheinungen hängen eng zusammen. Das kopflose Gespenst ist ein ehemaliger Besitzer des Wasserschlosses, der zur Zeit der napoleonischen Kriege häufig unter Einquartierungen zu leiden hatte. Der Schimmelreiter soll ein französischer Soldat sein, der dem Kaiser Napoleon eine üble Nachricht zu überbringen hatte.
Anmerkungen
Gut Rocholz (WGS 84: 51° 19' 57.34" 7° 22' 00.66")
Literaturnachweis
- Renate Schmidt-V., Gustav-Adolf Schmidt, Die schwarzen Führer - Westfalen, Freiburg i.B. 1997, S. 82f.
Hier finden Sie: Gut Rocholz (51.332594° Breite, 7.36685° Länge)
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