Sünsbruch

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Emil Doepler - Wodan Heilt Balders Pferd

Der germanische Gott Wodan und sein Sohn Balder reiten durch einen Wald, wobei sich Balders Pferd den Fuß verrenkt. Sunna (Sonne?), wohl eine germanische Göttin, drei weitere mythische Frauen und Wodan heilen den Fuß. Wodans Zauberspruch lautete: »Bein zu Bein, Blut zu Blut, Glied zu Glied, als ob sie geleimt seien«. Die germanische Göttin (?) Sunna wird mit dem Hattinger (Straßen-) Namen Sünsbruch in Verbindung gebracht. Die Bezeichnung Sünsbruch für die Stelle, wo der Sprockhöveler Bach den Durchbruch durch den dortigen Höhen­rücken schafft, ist alt. Im Traditions­verzeichnis der Abtei Werden ist er schon im 10. Jahrhundert als »Sunnabroka« aufgeführt. Das Grundwort »broka« bedeutet Bruch, sumpfiges Gelände, denn der Bach wurde hier durch den Zufluss an der Ostseite des Schulen­berges aufgestaut. Der Weg war oft, wie berichtet, durch Toteis bis in den Mai hinein unpassierbar. Dieses schwierig­unheimliche Bruchgelände erhielt als Bestimmungswort »sunna« vorgesetzt.

Nach dem Glauben der Menschen, die in heidnischer Zeit diesem Feuchtgebiet den Namen gegeben haben, war es der germanischen Göttin (?) Sunna geweiht, deren Zauberkraft man bedurfte, wenn man unbeschadet passieren wollte, um entlang des Baches durch den Urwald nach »Bredensceht« (Hattingen-Bredenscheid) und nach »Spurghuvili« (Sprockhövel) zu kommen.

Anmerkungen

Der »Höhenrücken«, den der Sprockhöveler Bach durchbricht, liegt zwischen Hattingen-Mitte und Hattingen-Bredenscheid, ungefähr 200 m östlich der Bredenscheiderstr. / Ecke Sünsbruch. Der Schulenberg liegt an der Schulenbergstr. Wodans Spruch ist der zweite der sog. »Merseburger Zaubersprüche«, dessen älteste Handschrift aus dem 10. Jahr­hundert stammt. Zur ehemaligen Benediktinerabtei Werden siehe Punkt II. im Anhang »Zum historischen Hintergrund der Hattinger Sagen«.

Sünsbruch (WGS 84: 51.3882° 7.197633°)


Literaturnachweis

  • Eversberg, 1980, 48 (Rheinische Urbare, II Band, Urbare von Werden, 9-13. Jahrhundert. Herausgegeben von Rudolf Kötzschke. Bonn 1906, S. 155, 148)


Hier finden Sie: Sünsbruch (51.3882° Breite, 7.197633° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Hattinger Sagenbuch.
Essen: Verlag Pomp, 2007
ISBN 978-3893552542.



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