Non plus

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Moerser Schloss

»Non plus« – nicht mehr – sagte der Graf Hermann von Neuenahr in Moers, als sein Vater gestorben war und er die Verantwortung der Regierung in sein Herz und auf seine Schulter nahm. Er hatte bisher ein leichtfertiges Leben geführt und warf nun den Trink- und Würfelbecher unter einer plötzlichen Besinnung beiseite und sagte sich auch von seinen früheren Zechgesellen los, denen er doch keine wirkliche Freundschaft zutrauen konnte. Wenn auch sein kleines Land nur eine Grafschaft war, so gab es für ihn doch genug zum Wohl der Bauern und Bürger zu bedenken und auch der Armen und Notleidenden, denen er fürderhin öfter begegnete und ein guter Helfer wurde. Und dass es ihm mit seinem Entschluss ernst gewesen war, bewies er damit, dass er den kurzen Spruch in einen Stein über der Pforte seines Schlosses einmeißeln lies, wo er noch einige Jahrhunderte eine Mahnung und Erinnerung bedeutete: »Non plus!« 

Anmerkungen

Das Schloss in Moers hat die Adresse Kastell 9. Das Moerser Schloss ist das älteste bekannte Gebäude der Stadt Moers. Über die frühe Vergangenheit des Schlosses ist heute wenig bekannt, da viele Informationen bezüglich des Baus während des großen Stadtbrands im Jahr 1605 verloren gegangen sind. Das Schloss befindet sich zwischen dem Kastellplatz und dem Stadtpark mitten im Zentrum von Moers. Heute beherbergt es das Grafschafter Museum und das Stadttheater. Das erste Gebäude des Schlosses wurde um 1200 errichtet. Dabei handelte es sich um einen quadratischen Turm aus Tuffstein, also vulkanischem Gestein, welcher vornehmlich in der Eifel gefunden wurde. Das Material stammt vermutlich aus dem ehemaligen römischen Lager in Asciburgium. Die Kantenlängen des massiven romanischen Turms betrugen um die sieben Meter. Über seine Höhe kann man keine belegbare Aussage machen, da vom Turm heute außer den Grundmauern und dem Erdgeschoss nichts mehr existiert. Diese Überreste kann man im Schlosshof finden, wo sie noch einige Meter tief im Boden erhalten sind. Siehe auch Wikipedia.

Schloss Moers (WGS 84: 51° 26' 58.04" 6° 37' 28.55")

Literaturnachweis

  • Erich Bockemühl, Das goldene Spinnrad, Niederrheinische Sagen, Märchen und Legenden neu erzählt von Erich Bockemühl, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Duisburg 1960, S. 106f.


Hier finden Sie: Schloss Moers (51.449456° Breite, 6.624597° Länge)

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Diese Sage ist in den bisher erschienen Werken von Dirk Sondermann nicht enthalten. Von ihm erschienen die Bücher Ruhrsagen, Emschersagen, Bochumer Sagenbuch, Wattenscheider Sagenbuch und Hattinger Sagenbuch. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise.


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