Marienbaum
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Im September 1930 hat das Kirchdorf Marienbaum im Norden des Kreises Moers die fünfhundertjährige Erinnerungsfeier als Wallfahrtsort begangen. Über den Ursprung des Ortes weiß die Legende zu berichten, dass ehemals in jener bruchigen Gegend eine Siedlung mit Namen Broechem oder Bruchheim gewesen ist. Ein Schäfer aus diesem Ort erhielt im Jahre 1430 im Traum den Auftrag, ein Muttergottesbild im Gezweige eines treppenförmig ausgewachsenen Eichenbaumes in der Gegend der heutigen Kirche zu Marienbaum anzubeten und zu verehren. Er werde dann durch solchen Gottesdienst von seiner langjährigen Krankheit geheilt werden.
Als er sich am Morgen zu dem bekanten Treppenbaum begab, fand er in seiner Krone eine kunstvolle Figur der Mutter Gottes mit dem Jesuskindlein auf dem linken Arm. In Andacht kniete er nieder, und sein Gebet um Gesundung fand Erhörung.
Als die Nachricht von dieser Wunderheilung verbreitet wurde, strömten von nah und fern die Kranken und Schwachen zu dem Wunderbild an dem Orte »aen gen Trappenboom«, um dort im Gebet Heilung von ihren Leiden zu erlangen. Der Versuch, das Marienbild in der Kirche zu Vynen unterzubringen, misslang; denn jedes Mal fand es sich am nächsten Morgen wieder im Treppenbaum zu Bruchheim ein. Erst als man dort eine Kapelle errichtete und an der Stelle der Eiche der Hochaltar entstand, bleib das Steinbild in diesem Gotteshause, in dem es bis zum heutigen Tage zu sehen ist. Der Ort aber nahm mit der Zeit den Namen Marienbaum an und ward im Laufe der Jahre das Ziel vieler Wallfahrten.
Anmerkungen
Wallfahrtskirche St. Maria Himmelfahrt Marienbaum
Die schöne Kirche an der Klosterstr. zeugt von der langen Tradition der Wallfahrt nach Xanten-Marienbaum, einem Dörfchen vor den Toren der Stadt. Um 1430 wurde der Legende nach ein gelähmter Hirtenjunge geheilt, als er den Baum mit einer Marienstatue, der ihm im Traum erschienen war, in Marienbaum fand. 1441 wurde an diesem Ort eine Kapelle gebaut und geweiht. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde ein Langhaus im barocken Stil angebaut. Der Barockaltar beherbergt das Gnadenbild. Später wurde der Bau um einen gotischen Turm ergänzt. Der ältere Teil der Kirche, der spätgotische Chor mit Kreuzrippengewölben, macht einen Besuch der Kirche besonders lohnend. Sie ist täglich geöffnet.
Das benachbarte kleine Wallfahrtsmuseum kann ebenfalls besichtigt werden. Bitte melden Sie sich dort unter der Telefonnummer 02804-370 an. Siehe Xanten.
St. Maria Himmelfahrt (WGS 84: 51° 41' 58.20" 6° 22' 38.36")
Literaturnachweis
- Hugo Otto, Sagen vom Niederrhein, Moers 1931, S.50
Hier finden Sie: St. Maria Himmelfahrt (51.6995° Breite, 6.377322° Länge)
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