Hexen an der Klöterheide
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Ein Bauer fuhr nachts von Lünen her über die Klöterheide. Plötzlich wurde der Wagen immer schwerer, so dass sein Pferd ihn kaum mehr ziehen konnte. Als sich der Bauer umsah, erblickte er rückwärts auf dem Wagen ein spinnendes altes Weib. Sobald er zu einem Kreuzweg kam, war das Weib verschwunden, und das Gefährt ließ sich leichter bewegen. Ihm war ebenfalls eine Hexe in die Quere gekommen. Unheimliches erlebte auch ein Schäfer, der die Hürden oft bei einem Kötterhaus aufstellte, das eine Frau mit zwei Töchtern bewohnte. Die Frauen baten ihn eines Tages um ein neugeborenes Lämmchen, das vom Mutterschaf noch nicht genährt worden sei. Der Schäfer erfüllte den Wunsch. Er brachte das Tierchen zum Zimmerfenster der Mädchen. Doch im Zimmer war niemand. Da sprangen vor ihm zwei Tiere vorbei, die wie Hasen aussahen, denen das Fell abgezogen worden ist. Die Hasen liefen durch das Hühnerloch in das Haus. Gleich darauf öffnete sich das Fenster, und die Mädchen ließen sich das Lämmchen geben. Der Schäfer aber sah zu, dass er von der Stelle kam, denn nun wusste er, wie hexerisch es mit den Frauen bestellt war.
Gegen Hexerei und böse Geister gab es auf einem Wasserkurler Hof ein probates Mittel. Am Heiligen Abend warf immer die Großmagd drei Bunde Heu über das Untertor der Deele, damit das Vieh dann vom Bösen frei bliebe.
Anmerkungen
Wasserkurl ist ein Stadtteil von Kamen (Kreis Unna). Klöterheide ist eine Straßenname in Lünen.
Klöterheide, Lünen (WGS 84: 51.58585° 7.535977°)
Literaturnachweis
- Helmut G. & Gerda Palme, Sagen vom Hellweg, Hg.: Kreis Unna, Erweiterte Neuauflage Schwerte 1987, Nr. 49
Hier finden Sie: Klöterheide, Lünen (51.58585° Breite, 7.535977° Länge)
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