Gespenster am Stempersberg

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Die Elster auf dem Galgen

In Langschede, früher am Rande des Ortes, jetzt innerhalb des bebauten Geländes, liegt der Stempersberg. Der Bahnbau hat seine Südseite etwas verändert, doch sieht die Anhöhe von der Ruhr her noch immer eindrucksvoll aus, selbst wenn es sich, von der Haarhöhe aus betrachtet, nur um einen ausgeprägten Teil des Hanges handelt. Am Stempersberg, dessen Name wenig bekannt ist, gehen Gespenster um. In manchen Nächten lassen sich dort in der ersten Stunde des neuen Tages unheimliche Geräusche hören. Klagende Geister kommen, lautes Jammern und Zähneklappern ertönt. Hier stand einst ein Galgen, der weit über das Ruhrtal zu sehen war. Vielleicht mussten an dieser Stelle auch Unschuldige ihr Leben lassen.

Anmerkung

Am Stempersberg (stempern = rädern, eine mittelalterliche Hinrichtungsart?) soll sich eine Richtstätte befunden haben. Mit Stempersberg wird der Höhenzug bezeichnet, der sich direkt nördlich der Bahntrasse, westlich der Unnaer Str. befindet. In dem von den Grafen von der Mark vor 1397 zur Sicherung des Ruhrüberganges angelegten »Langscheder Turmes,« an der Unnaer Str./Ecke Ardeyer Str. – im Garten des stark renovierungsbedürftigen Haus Schoppe, welches zur Zeit nur von aussen zu besichtigen ist – wurden die Verurteilten wohl bis zur Hinrichtung inhaftiert. Des weiteren war Langschede Stätte eines Things und hatte einen Freistuhl. Beides weist auf eine Richtstätte hin.

Stempersberg (WGS 84: 51.477307° 7.705567°)

Langscheder Turm (WGS 84: 51.4748° 7.709867°)

Haus Schoppe (WGS 84: 51.474083° 7.709883°)

Literaturnachweis

Palme, 1987, Nr. 13


Hier finden Sie: Stempersberg (51.477307° Breite, 7.705567° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.





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