Geistererscheinung auf der Zitadelle zu Wesel

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Schloss Brünninghausen, historische Ansicht, Alexander Duncker(1813-1897)

Auf einer Bastion der Weseler Zitadelle stand bis in langer Zeit ein alter verwitterter Grabstein zum Andenken an den ehemaligen Kommandanten der Festung, Generalleutnant von Romberg. Dieser hatte sich diese einsame, aber eines Soldaten würdige Grabstätte selbst gewählt. Die Inschrift des Steines lautet: In dieser Bastion ruhet Freiherr Johann Moritz Friedrich Wilhelm von Romberg, Köln. Preuß. Generalleutnant, Kommandant der Festung Wesel 1789-1792, geb, 12. November 1724 Schloss Brünninghausen Grafschaft Mark, gest. 25. Januar 1792 Wesel. Diese Inschrift und der Grabstein wecken folgende Erinnerung:

Der Kommandant liebte es, als Geist verkleidet zur Nachtzeit die Wachen auf den Bastionen aufzusuchen und ihren Mut auf die Probe zu stellen. Die unheimliche Erscheinung hatte schon mancher Wache furchtbaren Schrecken eingeflößt. Nur mit großer Furcht bezogen die Posten die berüchtigten Stellen. Der Kommandant spottete der Furchtsamkeit der Wachen.

Da erbat sich sein eigener Sohn, es mit dem Geiste aufzunehmen, wenn er wieder zur Nachtzeit erschiene. Und wirklich nahte sich, als er auf der Bastion die Wache versah, wieder die unheimliche Gestalt. Furchtlos trat der Sohn des Kommandanten der Erscheinung entgegen, und als sie seinem Rufe nicht Folge leistete, hob er die Waffe und zielte auf die Gestalt. Mit einem Aufschrei sank sie zu Boden, und als der Sohn des Kommandanten sich ihr näherte, sah er, dass es sein eigener Vater war, den er durch seine Kugel zu Boden gestreckt hatte. An der Stelle, wo er gefallen war, wurde dem Kommandanten die letzte Ruhestätte errichtet.

Mündlich

Anmerkungen

Schloss Brünninghausen: gemeint ist das anfangs des 19. Jahrhunderts im klassizistischem Stil errichtete und im 2. Weltkrieg zerbombte Wasserschloss Brünninghausen im gleichnamigen Stadtteil Dortmunds. Das 1618 errichtete Torhaus des Schlosses liegt gegenüber Am Rombergpark 67– 71/Ecke Ruhrwaldstr. Das »Torhaus Rombergpark« ist außer Montags täglich von 14–18 Uhr von innen zu besichtigen. Der berühmte Schlosspark dient als Botanischer Garten den Spaziergängern zur Erholung.

Torhaus vom ehem. Schloss Brünninghausen (WGS 84: 51.483483° 7.468683°)

Literaturnachweis

  • Karl Heck, Heinrich Peitsch, Es geht eine alte Sage, Sagen, Legenden und Erzählungen vom unteren Niederrhein, Wesel 1967, S. 95



Hier finden Sie: Torhaus vom ehem. Schloss Brünninghausen (51.483483° Breite, 7.468683° Länge)

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Diese Sage ist in den bisher erschienen Werken von Dirk Sondermann nicht enthalten. Von ihm erschienen die Bücher Ruhrsagen, Emschersagen, Bochumer Sagenbuch, Wattenscheider Sagenbuch und Hattinger Sagenbuch. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise.


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