Ein Bergmann erlebt einen Spuk

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Skulptur eines Bergmannes in Siegen

Ein Bergmann aus Aplerbeck kam eines späten Abends von der Zeche und wollte nach Hause. Da ging auf einmal ein altes Weib vor ihm her, das in der Hand eine Kohlenschaufel mit glühenden Kohlen trug. Das Weib drehte sich einmal nach ihm um und blickte ihn hämisch an. Von dem Augenblick an lief der Bergmann, ob er wollte oder nicht, immer dem Weib nach, wo es ihn auch hinführte. Er mochte wohl schon die halbe Nacht herumgelaufen und über Zäune, Hecken und Gräben gesprungen sein, als er endlich ein Bahnwärterhäuschen sah. Er ging hinein und fragte den Bahnwärter, wohin er eigentlich geraten sei. »Nicht mehr weit von Schwerte«, sagte der Bahnwärter, und er beschrieb dem Bergmann den Weg zurück nach Aplerbeck. Der schüttelte verwirrt den Kopf, murmelte nur einen kurzen Dank und ging fort. Doch er fand einfach den Weg nicht, und nach einigen Stunden stand er wieder vor dem Bahnwärterhäuschen. Da blieb er bei dem Wärter, bis es hell geworden war. Vorher traute er sich nicht zu gehen. Aber dann ist er doch glücklich zu Hause angekommen.

Anmerkungen

Die Stadt Schwerte liegt östlich von Dortmund im Kreis Unna.

Literaturnachweis

  • Gronemann, 131f.




Weitere Sagen aus Dortmund.


Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.




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