Dietrich von Sobbe

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Haus Villigst

Das von der Stadt Schwerte durch die Ruhr getrennte Gut Villigst gehörte lange Zeit der Ritterfamilie Sobbe, die bei den Grafen von der Mark in großem Ansehen stand und manch wertvollen Dienst ihnen leistete. Deshalb schenkte auch Graf Adolf dem Ritter Dietrich Sobbe ein williges Ohr, als dieser ihm riet, die Kirchengeräte der im Jahr 1344 von ihm eingenommenen kölnischen Stadt Menden auf die märkischen Kirchen in Unna, Kamen und Fröndenberg zu verteilen. Die kostbare Monstranz mit dem Leibe des Herrn wurde der heiligen Gottesmutter geweihten Klosterkirche in Fröndenberg überwiesen, denn – so höhnte der Graf – es gehöre sich, daß der Sohn bei der Mutter weile! Solch Frevel konnte nicht ungestraft bleiben: Der Graf starb nach einer schrecklichen Vision und Prophezeiung bereits zwei Monate, sein böser Berater etwa zwei Jahre, nachdem er gegangen. Noch bevor aber Dietrich von Sobbe den auf einem Raubzuge in Friesland erhaltenen Wunden erlag, hatte der Teufel in Unna seinen Diener erwürgt und dem Ritter selbst des Nachts aus dem festverschlossenen Schlafgemach die Hose entwendet, die am nächsten Morgen – bis auf die eisernen Knöpfe völlig verbrannt, doch deutlich erkennbar – mitten im Hause sich vorfand.

Anmerkungen

Haus Villigst, wurde 1070 erstmals schriftlich erwähnt. Das jetzige 1819 im klassizistischen Stil errichtete Gebäude liegt an der Iserlohner Str. 25 und birgt heute eine Bildungsanstalt des evangelischen Studienwerkes. Die Stadt Menden liegt im Märkischen Kreis. Die Stadt Unna liegt östlich von Dortmund, die Stadt Kamen gehört zum Kreis Unna, zur Klosterkirche in Fröndenberg siehe Sage 135.

Holzwickede (Kreis Unna) Geschichtliches: Holzwickede wurde 1968 im Zuge der kommunalen Neuordnung aus den Gemeinden Opherdicke und Hengsen gebildet. Das jetzige, von aussen zu besichtigende und mit einer Gräfte umgebene Haus Opherdicke, wurde um 1685 erbaut und liegt an der Dorfstr.29.

Haus Villigst (WGS 84: 51.439517° 7.5945°)

Haus Opherdicke (WGS 84: 51.487467° 7.146767°)

Literaturnachweis

Bahlmann, 1922, 49f. (vgl. G. von Kleinsorgen (1591), Kirchengeschichte von Westfalen, Teil 2, Münster i. W. 1780, 231f.)



Hier finden Sie: Haus Villigst (51.439517° Breite, 7.5945° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.





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