Die weißen Frauen von Haus Rechen

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Melanchtonkirche Bochum

Der wasserumwehrte Rittersitz Rechen wird zuerst um 890 im Abgabenverzeichnis der Abtei Werden erwähnt. Rechts neben den Kammerspielen an der Königsallee 21, dort wo heute das Finanzamt steht, lag bis zur Zerstörung durch Brandbomben im November 1944 das zuletzt als Heimatmuseum genutzte Anwesen.

An Haus Rechen, einem Lehen der Grafen von Isenberg (Limburg-Styrum), führten wichtige Wege in Richtung Bochum, Blankenstein und Hattingen vorbei.

Heute erinnern nur noch einige historische, an der Melanchtonkirche (Königsallee 48) aufgestellte Grabsteine adliger Bewohner an die Anlage.

Der Sage nach wohnten auf Haus Rechen, in einem alten, innerhalb der Gräfte gelegenen Turm Geister, die Witte Juffern (Weiße Frauen) genannt wurden. Tagsüber ließen sich diese Geister nicht sehen, abends aber begann es im Turm zu wispern und seltsame Stimmen und Geräusche drangen nach außen. Mitternachts schließlich, wenn die Kirchturmglocken zwölfmal anschlugen, entstiegen die Witte Juffern diesem Turm und trieben ihren Spuk. Wehe dem Wanderer, der in dieser nächtlichen Stunde ihre Wege kreuzte: Sie griffen ihn bei seinen Händen und führten ihn über Wiesen und Felder und schließlich im Rechener Busch völlig in die Irre. Dann verschwanden die Witte Juffern so plötzlich, wie sie aufgetaucht waren, und überließen den armen Wanderer der dunklen Nacht. Erst im Morgengrauen konnte dieser sich dann auf die Suche nach dem richtigen Weg machen, und meist dauerte es Stunden, bis er ihn fand.

Ob die Witte Juffern heute als »Phantome der Oper« in den Kammerspielen erneut ihr Unwesen treiben, ist nicht bekannt.

Der heutige Rechener Park an der Königsallee /Ecke Waldring war ursprünglich ein Teil des Rechener Busches, der zum Grundbesitz von Haus Rechen gehörte.

Haus Rechen (WGS 84: 51.47215° 7.217467°) Melanchtonkirche (WGS 84: 51.469236° 7.217468°)

Literaturnachweis

  • Zimmermann, 13


Hier finden Sie: Haus Rechen (51.47215° Breite, 7.217467° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Bochumer Sagenbuch.
Verlag Pomp, 2004
ISBN 978-3893550678.




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