Die steinerne Jungfrau

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Schloss Horneburg

In Horneburg wohnte vor Zeiten ein Ritter Urne. Auf dem Schlosshof hatte er einen tiefen Brunnen. Darauf stand eine steinerne Jungfrau. Vor diesem Standbild befand sich eine Falltüre. Hatte jemand etwas verbrochen, so musste er die steinerne Jungfrau küssen. Wenn er sie küsste, öffnete sich die Falltüre und er versank und ertrank im Brunnen. Fremde Ritter schickten dem Herrn von Urne auch wohl Leute nach Horneburg, die er auf diese Weise aus der Welt schaffte.

Anmerkungen

Dorider ist der Meinung, dass in der Sage die Erinnerung an das alte kurfürstliche Gefängnis auf der Horneburg steckt. Sie war von den Herren von Oer mit tiefen Verliesen ausgestattet worden. Die Burg war jahrhundertelang der Sitz des kurfürstlichen Verwalters, nachdem die Herren von Oer dem Landesherren die Burg übergeben mussten. Der Verwalter, auch Oberkellner oder Rentmeister genannt, hatte im Auftrag des Landesherren, des Kurfürsten von Köln, die fiskalische Verwaltung des Vestes inne (Abgaben, Pachtgelder, Zölle). Die Horneburg liegt in Datteln–Horneburg an der Horneburger Str. 39. Die Anlage ist nur von der Straße aus zu besichtigen.

Schloss Horneburg (WGS 84: 51° 37' 53.40" 7° 17' 41.99")

Literaturnachweis

  • A. Dorider, Die Heimat, 1936/37, S. 14 F (nach mündlicher Überlieferung)


Hier finden Sie: Horneburg (51.631500° Breite, 7.294997° Länge)

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Diese Sage ist in den bisher erschienen Werken von Dirk Sondermann nicht enthalten. Von ihm erschienen die Bücher Ruhrsagen, Emschersagen, Bochumer Sagenbuch, Wattenscheider Sagenbuch und Hattinger Sagenbuch. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise.


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