Die Schlacht bei Villigst
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
»Villigst erhebt sich in anziehender Lage am linken (Ruhr-)Ufer.« Schücking-Freiligrath
Im Jahre 1225 wurde der Erzbischof Engelbert von Köln ermordet. Der Mörder war Graf Friedrich von Isenberg. Der Isenberger wurde ab dieser Freveltat in die Reichsacht erklärt und wurde zu Köln gerädert. Der Vollstrecker der Reichsacht war Graf Adolf III. von Altena. Der nahm auch die Länder des Geächteten in Besitz. Dagegen erhob sich der Herzog Heinrich von Limburg, der zugleich Graf von Berg war. Er schwur, nicht zu ruhen, bis er dem Altenaer seinen Raub wieder entrissen habe, nicht für sich, sondern für den Sohn des Isenberges, Diedrich genannt. So kam es zum Streit. Graf Adolf lag gerade zu Felde bei Hamm, allwo er einen Angriff gegen die Stadt abwerte. Der Augenblick erschien dem Limburger günstig, und er drang von der Lenne her in die Mark ein. Er ging mit seiner Schar über die Ruhr und verlegte sich aufs Rauben und Plündern. Schnell eilten drei Ritter von Altena herzu, es waren die drei Brüder Arnold, Hermann und Diedrich. Sie verbargen sich mit ihren Leute im Walde zu Lür und sandten Späher aus, dass sie erkundeten, wo die Limburger zu treffen seien. Der den Spähtrupp führte, war Meister Heinrich, der Jäger. Meister Heinrich vermeldete: »Die Limburger schicken sich an, über die Ruhr zurückzukehren, aber«, so fuhr er fort, »ihre Zahl ist sehr groß!« Das hätte ihnen wohl den Mut nehmen können. Daher gebot Ritter Arnold dem Jägermeister: »Rede zu niemand über die Zahl der Gegner!« Indes ging drüben an der Ruhr ein mächtig Feuer hoch. »Seht«, rief Arnold im Zorn, »da verbrennen sie unser Dorf! Der Frevel sei ihnen heimgezahlt!« In großer Eile zogen die drei Ritter mit ihren Leute an die Ruhr. Arnold ordnete die Gefolgschaft so, daß die Reiter vor dem Fußvolk standen, und sie hielten allesamt auf einer seichten Stelle mitten in der Ruhr. Und was nun geschah, war wohl eine Wasserschlacht zu nennen. Die Limburger sprengten heran, ein großer, wilder Haufe, und stürmten in die Ruhr, damit sie den schwächeren Gegner kurzerhand niedermachten. Doch die Altenaer hielten sich tapfer, also dass sie sich wie Helden schlugen, allen voran der Ritter Arnold. Und daher fiel ihnen der Sieg zu. Die Limburger aber verloren viele Gefangene, Ritter und Männer. Noch heute, ab und zu in mondhellen Nächten, sollen die Köpfe der Erschlagenen in der Ruhr bei Villigst zu sehen sein.
Anmerkungen
Adolf von Altena nannte sich später von der Mark. Heinrich von Limburg war der Onkel Diedrichs von Isenberg
Burg (Alter Schloßweg 30, sehenswert) und Ort Hohenlimburg gehören zu Hagen und liegen an dem Fluß Lenne, (Burg) Altena gehört zum Märkischen Kreis. Die Stadt Hamm liegt im nordöstlichen Ruhrgebiet. »Im Walde zu Lür« siehe am Lürwald bei Hagen-Berchum, nördlich von der Hohenlimburg.
Haus Villigst (WGS 84: 51.439517° 7.5945°)
Hohenlimburg (WGS 84: 51.345032° 7.570809°)
Lürwald (WGS 84: 51.382897° 7.540451°)
Literaturnachweis
Kühn, 77f.
Hier finden Sie: Haus Villigst (51.439517° Breite, 7.5945° Länge)
Diesen Ort mit weiteren Geodiensten anzeigen.
Weitere Sagen aus Schwerte.
Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.
Der Text ist urheberrechtlich geschützt. Nähere Informationen: siehe Impressum.