Die Rettung des Jost von Strünkede

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

Schloss Strünkede

Über die Fehde der Herren von Strünkede mit den Bürgern von Recklinghausen gibt es viele Geschichten. Einmal gelang es den Recklinghäusern, die Strünkeder zu überrumpeln und deren Burg zu umzingeln. Sie hatten die Vorburg (Bauhof) eingenommen und warteten, bis die Bewohner der Burg ausgehungert waren.

Zuerst spotteten Ritter und Burgmannen, daß die Städter dieses Ziel nicht erreichen wurden. Aber nach Wochen mußten sie aufgeben. Das Burgtor öffnete sich, und eine alte Frau kam heraus. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Die Frau bat, daß man sie ziehen lassen sollte, nur mit dem Liebsten, das sie habe. Die Recklinghäuser wollten ihr die Bitte nicht versagen.

Kurz darauf öffnete sich wieder das Burgtor. Die alte Frau kam heraus. Auf dem Rücken trug sie ihren Sohn Jost von Strünkede. Die Bürger mußten sie ziehen lassen, wenn sie ihr Wort nicht brechen wollten. Beschämt gestanden sie sich ein, daß sie überrumpelt worden waren. Eine Frau hatte die Männer besiegt.

»Ich zweifele nicht, daß zu gewissen Stunden diese Eisenmänner, die schon bei taglichter Zeit urlebendig anmuten, sich regen und im Schloß und auf den sumpfigen Wiesen, wo Jost unter den Hieben der Recklinghauser verblutete, herumspuken. . .« (Fritz Mielert, 1922)

Schloss Strünkede (WGS 84: 51.551379° 7.211097°)

Literaturnachweis

• Kollmann, 92 nach: Bertha Thiele, VK 1959, 84ff, Kollmann führt an: ``Obwohl die Verfasserin (Kollmann, D. S.) nicht weiß, ob diese Erzählung aus der Sagentradition des Vestes Recklinghausen stammt- es ist ihr keine frühere Veröffentlichung bekannt- hat sie sich dazu entschlossen, weil hier ein Frauenbild nachgezeichnet wird, das aus Sagen und Erzählungen bekannt ist. »

Hier finden Sie: Schloss Strünkede (51.551379° Breite, 7.211097° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.

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