Die Rache der Nixe

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

Ein Hirte, der im Dienste der Grafen von Volmarstein stand und für diese die großen Viehherden in den fruchtbaren Ruhrwiesen hütete, ergab sich einer Ruhrnixe und wohnte lange Zeit mit ihr auf dem herrlichen Wiesengrunde der Ruhr unterhalb des Schlosses Volmarstein. Nach einigen Jahren wurde es ihm im Reiche der Wassernixe langweilig und einsAnmerkung Er sehnte sich nach der lieben Oberwelt und seinen treuen Verwandten und Bekannten. Eines Tages bat er um die Erlaubnis, dieselben für einige Zeit besuchen zu dürfen. Beim Abschied mußte er geloben, wenn die ihm gesetzte Frist verstrichen, zurückzukehren. Als er die Oberwelt betrat, gefiel ihm die sonnige Erde weit besser als der kalte Ruhrgrund. Nun trat er wieder als Hirte bei dem Grafen von Volmerstein in den Dienst. Die Rückkehr zu seiner ihm anvertrauten Nixe gab er ganz auf. Eines Tages drohte ihm die Nixe mit Rache. Von dieser Zeit an mied er die Nähe jedes Wassers und blieb auf diese Art lange in Sicherheit. Als eines Tages die Sonne sehr heiß vom Himmel brannte, überfiel ihn großer Durst. Da sah er eine Lache Wasser und fragte vor sich hin: »Die kann dir nichts schaden!« bückte sich und begann zu trinken. Sofort fühlte er einen Druck im Genick. Er hörte das heitere Kichern der ihm anvertrauten Nixe, die ihn tiefer und immer tiefer in die Lache drückte, so daß er ertrinken mußte.

Volmarstein (WGS 84: 51.374383° 7.382367°)

Literaturnachweis

• Uralte Freiheit Volmarstein, 75

Hier finden Sie: Burg Volmarstein (51.374383° Breite, 7.382367° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.

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