Der vergrabene Schatz
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Die Fährmannsfrau zu Haus Ostendorf an der Lippe bei Haltern erzählte:
Einer der frühern Besitzer des Schlosses hat in dem Graben, der ums Schloss gezogen ist, einen Schatz vergraben, der bis jetzt noch nicht gehoben ist. Man kann noch die verfallene Kellertür sehen, die in das Gewölbe hinabführt, und es wird erzählt, unten sitze der Teufel und bewache den Schatz. Ein Schmied von der beim Schlosse gelegenen Freiheit ist einmal hinabgestiegen, aber als er bereits durch zwei eiserne Türen hindurch gewesen, ist's ihm wieder leid geworden und ist umgekehrt; als er nun durch die letzte zurückgeht, da wird sie plötzlich durch unsichtbare Gewalt dicht hinter ihm zugeworfen, und davon hat er einen solchen Schreck bekommen, dass er bereits nach wenigen Tagen gestorben ist.
Anmerkungen
Haus Ostendorf (WGS 84: 51° 42' 53" 07° 7' 07") liegt an der Burgstr.100. Haus Ostendorf ist ein ehemals landtagsfähiges Rittergut im Stadtteil Lippramsdorf von Haltern. Urkundlich erstmals erwähnt wird die Burg, als der Ritter Bernhard Bitter und seine Frau Gertrudis de Ostendorp sie am 18. April 1316 zum Offenhaus für den Bischof von Münster, Ludwig II. von Hessen, machten. Im Jahre 1358 übernahm Johann von Raesfeld Haus und Freiheit. Zwischenzeitlich war sie ein Lehen der Grafschaft Ravensberg und des Stifts Essen. Die Familie von Raesfeld blieb über 400 Jahre im Besitz der Wasserburg.
Durch Konkurs fiel das Rittergut im Jahre 1825 dem Grafen August Ferdinand von Merveldt zu Lembeck zu. Ein Feuer im Jahre 1934 führte zu Veränderungen im Erscheinungsbild der Anlage. Mehr unter Wikipedia.
Literaturnachweis
- Adalbert Kuhn, Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen, Leipzig 1859, Bd.1, Nr. 128
Hier finden Sie: Haus Ostendorf (51.714722° Breite, 7.118611° Länge)
Diesen Ort mit weiteren Geodiensten anzeigen. Weitere Sagen aus Haltern.
Der Text ist urheberrechtlich geschützt. Nähere Informationen: siehe Impressum.