Der schiefe Kirchturm

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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schiefer Kirchturm der St.Georgs-Kirche, Hattingen)

Im Wodantal, das sich im Hattinger Hügelland zwischen Nierenhof und Bredenscheid erstreckt, saß der Germanengott Wotan und sah tagaus und tagein, wie im Osten die Sonne aufging. Gleichzeitig neigte sich der Turm von St. Georg vor der Sonne nach Osten. Mittags, wenn die Sonne am höchsten stand, neigte sich der Turm nach Süden, und am Abend, beim Untergang der Sonne, sah Wotan dann, wie sich der Turm nach Westen neigte. Dieses Schauspiel beobachtete er jeden Tag wieder. Bald wurde er zornig darüber, denn der Turm zeigte mit seinem Verneigen zwar stets Respekt vor der Sonne, aber niemals verneigte sich der Turm nach Südwesten, eben zum Wodantal, da wo der Göttervater selbst saß und neidvoll das Schauspiel des Verneigens vor der Sonne beobachtete. Bald war er über die Respektlosigkeit des Turmes so wütend, daß er einen Bann aussprach, der den Turm der christlichen St. Georgs Kirche gerade in dem Augenblick traf, als der sich das letzte Mal am Tage abends vor der Sonne nach Westen verneigte. Seit dieser Zeit gibt es in Hattingen den schiefen Turm der St. Georgs Kirche.

Anmerkungen

Die Kirche, umgeben von einer sehenswerten geschlossenen Kirchplatzbebauung aus Fachwerk, steht am Kirchplatz. Der Kirchturm stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Gotteshaus ist täglich von 10–12 und 15–17 Uhr geöffnet. Das Wodantal liegt in Hattingen-Niederbredenscheid. Nierenhof gehört zu Velbert (Kreis Mettmann).

St. Georgskirche (WGS 84: 51.397924° 7.184989°)

Literaturnachweis

  • Petras, 94 (P. bringt genaue Literatur- und Ortsangaben.)


Hier finden Sie: St. Georgskirche (51.397924° Breite, 7.184989° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.





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