Der Teufel in der Kirche zu Unna
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Es begab sich im Jahre 1596 zu Unna an einem Sonntage zur Stunde des Predigens, da sowohl Katholische als Calvinisten in der Kirche waren, dass man ein gräßliches Gepolter oben in der Kirche an der Orgel hörte, worauf der Teufel aus derselben in Gestalt eines calvinischen Dieners mit großem Heulen und Geschrei auf die Kanzel geflogen ist, darauf gestanden und sie wohl von Katholischen als Calvinischen gesehen worden ist. Er hatte zwei große Hörner auf dem Kopfe und ließ ein Gemurmel hören zwischen den Zähnen, als er aber eine Zeitlang gestanden und gemurmelt, ist er verschwunden.
Anmerkungen
Calvinisten sind Anhänger des Reformators Johannes Calvin (1509-1564), der in Genf (Schweiz) eine protestantische Gemeinde mit strenger Gemeindeordung aufbaute. Der Einfluss seiner reformatorischen Lehre ist bis in die heutige Zeit enorm. Fast sämtliche nichtkatholischen christlichen Gemeinden in den USA basieren im gewissen Grad auf seinen Lehren. Die im gotischen Stil errichtete jetzige evangelische Stadtkirche von Unna wurde 1467 vollendet und liegt am Kirchplatz (Öffnungszeiten: täglich, außer Sonntags und Montags, von 10-12 und 16-18 Uhr, Samstags 10-14 Uhr). Die Reformation wurde in Unna 1559 eingeführt.
Stadtkirche Unna (WGS 84: 51.534854° 7.691599°)
Literaturnachweis
- Grässe (nach von Steinen, Stück XIII. , S. 1176)
Hier finden Sie: Stadtkirche Unna (51.534854° Breite, 7.691599° Länge)
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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.
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