Der Schäfer von Velmede
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Auf Haus Velmede oder auf dem Schulzenhof lebte vor vielen Jahren ein Schäfer, der dafür weit und breit bekannt war, dass er sehr auf die Sicherheit und das Wohlergehen der ihm anvertrauten Tiere achtete. Eines Abends hatte er die Schafe wie immer in die Hürde getrieben und sich dann im Schäferkarren zum Schlafen niedergelegt. Aber er sollte nicht ungestört bleiben. Die Schafe wurden mit einem Male so unruhig, dass er aufwachte und hinauskletterte. In der nächsten Nacht geschah das gleiche. Die Schafe blökten, der Schäfer wachte auf und verließ den Karren, um zu sehen, was es gebe, ob kein Wolf oder wilder Hund in der Nähe sei. Wie beim ersten Male konnte er nichts entdecken. In der dritten Nacht waren die Schafe so aufgeregt, dass er fürchtete, sie würden die Hürde umwerfen. Er sah noch genauer nach und fand, was die Schafe so ängstlich machte. Mitten zwischen seinen Tieren erblickte er eine feurige Kugel. Furchtlos hob er die Schippe und hieb in die Feuerkugel hinein. Da wurde sie zu einem glühenden Vogel, der sich in die Luft erhob und mit teuflischem Geschrei über das Gehölz fortflog. Seit dieser Stunde hatten die Schafe Ruhe.
Anmerkungen
Durch Heirat fiel das Haus Velmede Anfang des 17. Jh. an die Familie von Bodelschwingh. Von den auf der Urkarte von 1827 eingezeichneten Gebäuden der Wasserburg sind nur zwei unbedeutende Wirtschaftsgebäude erhalten geblieben. Das Herrenhaus, ein zweigeschossiger Ziegelbau, stammt aus dem Jahre 1849. Haus Velmede liegt an der Straße Velmede. Der Hof Schulze–Velmede lag an der Lünener Str.
Haus Velmede (WGS 84: 51° 35' 41.20" 7° 36' 40.07")
Literaturnachweis
- Helmut G. & Gerda Palme, Sagen vom Hellweg, Hg.: Kreis Unna, Erweiterte Neuauflage Schwerte 1987, Nr. 40
Hier finden Sie: Haus Velmede (51.594778° Breite, 7.611131° Länge)
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