Der Kürbaum im Hünxer Wald
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Im Hünxer Wald, nicht weit von der Straße nach Kirchhellen zu, steht eine mächtige alte Eiche, die oben hoch mit einer Buche zusammengewachsen ist und von der man sich eine Geschichte erzählt, die in ganz ferne Zeiten zurückschweift.
Vielleicht haben unsere Vorfahren dort in Zeiten des Krieges ihren Herzog gewählt, ihren Führer gekürt, und so war die Stelle des Kürbaums seit vielen hundert und mehr als tausend Jahren ein heiliger Ort. Einmal kam ein Mönch in dieses Land, der die Germanen zu seinem Glauben bekehren wollte. Da sah er mit Schrecken, dass sie glaubten, dass Donar dort oben an jenem Baume unsichtbar und verborgen zugegen wäre. Da richtete der Mönch seinen Blick gen Himmel und bat Gott um ein Wunder. Er möge den Heidenbaum zerschmettern, damit die Menschen sähen, dass nur er, der Gott der Christen, der wahre und alleinige Gott des Himmels und der Erde wäre. Und wirklich fuhr ein Blitz herab, und der Baum zerbrach. Aber das Wurzelwerk des heiligen Baumes blieb unversehrt. Aus den Wurzeln kamen neue Reiser hervor, es wuchs ein neuer Stamm, und zugleich wuchs eine starke Buche aus der Erde auf – und es wird in aller Zeit so bleiben; mögen tausend Blitze hernieder zucken und mögen tausend Bäume zertrümmert werden, so bleibt doch die heilige und ewige Kraft der Erde und wird sich in immer neuen Bäumen, die gen Himmel streben, ewiglich beweisen.
Anmerkungen
Der Kürbaum befindet sich in der Nähe der Quelle des Gartroper Mühlenbachs an der Straße Hoher Wardweg am Wanderweg A2. Der Weg zum Kürbaum ist ausgewiesen.
Hoher Wardweg, Hünxe (WGS 84: 51.615765° 6.815965°)
Literaturnachweis
- Erich Bockemühl, Sagen links und rechts der Lippe, Band 2. Duisburg o.J., S. 67f.
Hier finden Sie: Hoher Wardweg, Hünxe (51.615765° Breite, 6.815965° Länge)
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