Der Bergmann mit dem Zweiten Gesicht

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Skulptur eines Bergmannes

Auf einem alten Höntroper Pütt war ein junger Bergmann aus dem Sauerland eingefahren. Nach kurzer Zeit wurde ihm nachgesagt, er habe die Gabe des Zweiten Gesichts. Ängstlich mieden die Kumpel seine Nähe. Unter Tage, auf dem Weg zum Arbeitsort, blieb er einst plötzlich stehen und forderte seinen Kameraden auf, ihm über die linke Schulter zu sehen, dann würde er erblicken, wie man gerade einen Bergmann auf einen Kohlenwagen lege. Er könnte nicht genau feststellen, ob er tot oder schwer verunglückt sei. Wütend drang sein Kumpel auf ihn ein, denn man glaubte, die Gabe des Zweiten Gesichts ginge auf den über, der diesem Wunsch Folge leisten würde. Als nun wirklich einige Tage später ein Bergmann an der bezeichneten Stelle verunglückte und auf einem Kohlenwagen zum Schacht gebracht wurde, forderte die Belegschaft die Entlassung des jungen Knappen, der dem Pütt Unheil bringe. In Höntrop lag die Zeche Marianne, d.h. Vereinigte Maria Anna Steinbank (1732-1904); deren 1906 unvollständig verfüllter Schacht IV hinter den Gärten Emilstr. 49c, d brach Anfang 2000 zusammen und führte zu einem aufsehenerregenden Tagebruch. Manche Höntroper deuten den Namen Emilstr. nach einem alten Grubenpferd, das durch Scharren mit den Hufen die Bergleute vor Gefahren gewarnt haben soll.

Zeche Maria, Anna und Steinbank (Marianne) (WGS 84: 51.46205° 7.157617°)

Literaturnachweis

  • Leiermann, 1936, 167;
  • vgl. Bröker, 1996, 111


Hier finden Sie: Zeche Maria, Anna und Steinbank (Marianne), Bochum (51.46205° Breite, 7.157617° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Wattenscheider Sagenbuch.
Essen: Verlag Pomp, 2004
ISBN 3-89355-248-0.



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