Das Stiefelmännchen
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Bei Munscheid und Eppendorf gab es früher viele kleine Kohlenstollen. In einem dieser Stollen lebte ein kleiner Bergzwerg mit großen glühenden Augen, einem roten Haarschopf und klappernden Stiefeln. Stebbelmann nannten ihn die Bergleute und setzten ihm Brot und Milch in die Gänge. Er war ihnen darum gut, half ihnen und warnte sie mit lauten Rufen, wenn es gefährlich wurde und das Hangende einstürzen wollte.
Einmal aber verspottete ihn ein junger Bergmann und schrie in den Stollen hinein: »Stebbelmann, Stebbelmann, hast so große Schuhe an!« Kaum aber hatte er das gerufen, da bebte der ganze Berg und die Gänge stürzten krachend zusammen. Als die Knappen die Trümmer beseitigt hatten, da bemerkten sie, dass die Kohlenflöze verschwunden waren, Wie sie auch gruben, der Bergsegen war versiegt. Stebbelmann aber zog zu einer anderen Grube und half dort den braven Knappen bei ihrer schweren Arbeit.
Literaturnachweis
- Hüls, o. J., 42
Weitere Sagen aus Bochum.
Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:
Essen: Verlag Pomp, 2004
ISBN 3-89355-248-0.
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