Das Brautpaar von Linden
Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet
Dort, wo heute die Dahlhausener Schwimmbrücke an der Lewackerstraße über die Ruhr führt, legte vormals die alte Fähre an. Unweit der Anlegestelle stand ein niedriges Sandsteinkreuz, das seit dem Bau der Eisenbahnlinie Dahlhausen-Hattingen (1872) spurlos verschwunden ist. Die Inschrift desKreuzes war damals schon kaum noch zu entziffern, doch gab es in der ganzen Gegend wohl niemanden, der auf die Frage nach dem »Woher« des Steinkreuzes die Antwort hätte schuldig bleiben müssen. Alt und Jung kannte die Sage von dem jähen Ende, das hier das »Brautpaar von Linden« gefunden hat:
Auf seinem besten Pferd ritt in früher Morgenstunde ein junger Mann aus Linden mit seiner schönen Braut durch die Schlucht unterhalb des Horkensteins zur Fähre am Stade, um in Niederwenigern den Bund der Ehe zu schließen. Jubelnde, ausgelassene Freunde und Nachbarn folgten ihnen. Noch aber war der Fährmann nicht zur Stelle. Ungeduldig ritt der Hochzeiter am Ufer auf und ab, schließlich aber zog er seine Braut zu sich aufs Pferd und lenkte es übermütig in die Fluten der Ruhr, um so schneller die andere Seite zu erreichen. Doch die Strömung des Flusses war stärker als das treue Pferd; es dauerte nicht lange, und Ross und Reiter wurden von den Wogen verschlungen.
Nach Tagen erst wurden die noch eng umschlungenen Leichname der beiden gefunden; man bettete sie gemeinsam zur ewigen Ruhe.
Noch heute findet man am Niederwenigerner Ruhrufer Auf dem Stade die Anlegestelle der alten Fähre. Sie befindet sich knapp zwanzig Meter ruhraufwärts der Brücke. Der Horkenstein liegt heute in Hattingen. (siehe die Sage: »Der Horkenstein«)
Auf dem Stade (WGS 84: 51.420983° 7.146483°)
Literaturnachweis
- Bahlmann,126f.
Hier finden Sie: Auf dem Stade (51.420983° Breite, 7.146483° Länge)
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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:
Verlag Pomp, 2004
ISBN 978-3893550678.
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